„Da Bobbe – Facklfotz’n“ strapaziert das Zwerchfell der Gäste aus nah und fern

Freitagabend beim Maifest = Kabarett vom Feinsten, das ist eine Gleichung, die schon seit Jahren beim Bonstetter Maifest aufgeht. Heuer konnte Markus Mayr einen Newcomer verpflichten, den Kabarettisten „Da Bobbe“ alias Robert Ehlis aus der Oberpfalz. Aber kein unbeschriebenes Blatt: bereits mit seinem ersten Programm „Facklfotz’n“ konnte Da Bobbe letztes Jahr zwei wichtige Kabarettpreise einheimsen: den Ostbayerischen Kabarettpreis und den Publikumspreis des Oberpfälzer Kabarettpreises.

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Der Titel des Programms „Facklfotz’n“ erklärt sich von selber, wenn man Bobbe auf der Bühne sieht: groß gewachsen mit einer Nase, die besondere Dimensionen erreicht. Eine Facklfotz’n eben, eine Nase, die eher einem Ferkel zu Gesicht steht. Na ja, ganz so schlimm ist es nicht, aber offenbar wurde der Oberpfälzer schon in der Schule damit gehänselt.

Urig und deftig

Nach einer kurzen Einführung in den Oberpfälzer Dialekt geht’s los. „Die Bude ist voll, also könnt’s mitsinga, wenn’s Liad kapiert!“ Das ließen sich die Gäste im Bonstetter Musikantenstadl nicht zweimal sagen. Der Sprachkurs ging recht locker, doch bei der Zubereitung von Pressack nach „Saustech’n“ im tiefsten Bayerischen Wald, wo’s nimmer weitergeht…, da vergeht doch so manch einem der Appetit. Als Da Bobbe aber erklärte, dass er für seinen Auftritt mit einer „Blunz’n Pressack“ entlohnt worden war, kannte das herzhafte Lachen und Schenkelklopfen keine Grenzen mehr. Nun ja, Schadenfreude ist halt doch die reinste Freude!

Mit seiner Steirischen sang er deftige Lieder, mit denen sich jeder identifizieren konnte. Bei „Wart‘ nur, bis der Nikolaus kommt!“ erinnerte sich so mancher an die eigene Kindheit, vielleicht nicht ganz so feuchtfröhlich, aber immerhin.

Schauspielerische Fähigkeiten

Nach der Pause präsentierte Da Bobbe sein Alter Ego: den Brandlhuawa Muc, seines Zeichens erster Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Facklberg, der nach etlichen „Rüscherln“ beim Feuerwehrball vom Einsatz bei einem Brand plaudert. Der „Preiss“, der ist selber schuld, dass sein Haus niedergebrannt ist: wäre er auf den Feuerwehrball gegangen…. Bei dieser Logik gab’s kein Halten mehr!

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Auch die Hochzeitsplanung stieß auf beste Resonanz, wünscht sich der Bobbe doch nicht Robbie Williams oder „Weus’d a Herz hast wie a Bergwerk“ von Reinhard Fendrich. „So heirat‘ i net!“ Für ihn muss es „ Highway to hell“sein, was auch gleich intoniert wurde. Keine Frage, da stimmte ihm das Publikum mit großer Begeisterung zu, auch wenn sicher etliche nur die Idee meinten. Nach drei Zugaben ging ein höchst amüsanter Abend zu Ende.

(Text und Bild: U. Puschak)