Feuerwerk der Melodien – Stauffersberger Musikanten begeistern beim Drei-Königskonzert

Wie in den letzten Jahren wurden Wünsche erfüllt, doch das letzte Wort hat selbstverständlich Dirigentin Gudrun Gastl. Sie zeichnet dafür verantwortlich für die Stücke und die Reihenfolge. Schließlich muss ein Konzert ja ein großes Ganzes werden. Und genau das ist Dirigentin und Musikern wieder einmal bestens gelungen.

Bogen von Richard Wagner bis zum Egerländer Traum gespannt

Mit der Mini-Ouvertüre „Valhalla“ von Richard Wagner gelingt den Stauffersberger Musikanten ein fulminanter, gewaltiger Einstieg mit der majestätischen Fanfare über ein kurzes, lebendiges Zitat aus „Ritt der Walküren“. Zum ersten Mal erläutert dieses Jahr Marina Fladerer dem Publikum die einzelnen Stücke, erklärt den Hintergrund und leitet humorvoll zum nächsten Musikstück über, eine Funktion, die 18 Jahre lang Dieter Hamm ausfüllte.

 

Nach Wagner wenden sich die Musiker Guiseppe Verdi zu. Wer in den vergangenen Tagen das Neujahrkonzert aus Venedig gehört hatte, dem wurde in Adelsried die Instrumentalversion von „Va pensiero“, besser bekannt als der Gefangenenchor aus Nabucco, präsentiert. Nach dem „Largo“ aus Antonin Dvoráks „Aus der Neuen Welt“ endet der klassische Teil des Konzerts, Dirigentin Gudrun Gastl wendet sich mit ihren Musikern dem „Klang der Alpen“ von Kurt Gäble zu. Die Bonstetter Musiker zeigen wieder, was in ihnen steckt: alles wird schneller, kraftvoller und ungestümer – die junge Generation sucht Zugang zu den Traditionen auf ihre eigene, frische Weise.

Konzertpause mit Häppchen

Schon fast als liebe Tradition kann man nicht nur Getränke erwerben, nein, es stehen leckere Häppchen parat. So verwöhnt kann man das bisher Gehörte wunderbar reflektieren, mit Freunden diskutieren.

Viel Begeisterung erntete die Alphorn-Einlage der Gruppe „Stella Alpina“, präsentiert von Gudrun Gastl mit Andreas Besel, Karin Ostermair und Anton Schwarzenberger. Vom „Allgäuer Hirtenruf“ über den „Deggenhausertal-Blues“ zur „Alphorn-Beguine“ geht das Repertoire, vom Traditionellen zum Modernen. Eine Vielfalt, die die meisten Zuhörer hinter diesen Instrumenten nicht erwartet haben.

Der nahtlose Wechsel in die Glitzerwelt der 70er mit einem „ABBA Revival“ veranlasste zahlreiche Konzertbesucher lauthals mitzusingen – im Schatten des brillanten Orchesters. Auch eine „Beatles Collection“ darf bei diesem vielseitigen Konzert nicht fehlen, bevor zwei typische Blasmusikstücke das Ende des Konzerts einläuten: In der Arie „Patria“ zeigt der Komponist Thiemo Kraas (geb. 1984) das Blasorchester von seiner zarten und lieblichen Seite. Junge Komponisten bilden den Abschluss dieses geglückten Konzerts: Lukas Bruckmeyer (Jahrgang 1993) komponierte die Polka „Auf ewig für die Blasmusik“ .Nach zwei Zugaben ließen sich die Stauffersberger Musikanten nicht mehr erweichen „Ein herrlicher Nachmittag mit hervorragender Musik!“, strahlte Traudl. Bonstettens Bürgermeister Anton Gleich stimmt bei: „Manchmal meint man, unsere Musiker werden immer noch besser! Soviel Begeisterung, Elan. Und Gudrun Gastl ist wieder eine tolle Zusammenstellung geglückt!“

(Bild+Text: U. Puschak)