Rasanter Start ins Neue Jahr beim Drei-Königs-Konzert der Stauffersberger Musikanten

Wunschkonzert der Superlative

Volles Haus in der Mehrzweckhalle der Grundschule Adelsried – Bonstetten! „Wir kommen jedes Jahr zum Drei-Königs-Konzert des Musikvereins Bonstetten!“, lacht Sabine Mayer. „Super Musik und tolle Stimmung, das wird heute sicher genauso!“ Dieser Gast sollte wie all die anderen Recht behalten.

Bewährtes Wunschkonzert lockt viele Zuhörer

Wie bereits im letzten Jahr konnten sich musikbegeisterte Bonstetter gegen einen kleinen Obolus ein Stück wünschen, das ins Programm aufgenommen wurde. „Und die Liste füllt sich schon wieder für nächstes Jahr!“, strahlt Musikverein Beisitzer Bernd Adam.

Viele unterschiedliche Wünsche wurden wahr und sorgten für ein spannendes Programm. Der Bonstetter Musikverein spannte den Bogen von Oper über aktuelle Hits zu Musical, Swing und Jazz.

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Mit dem „Triumpf marsch“ aus „Aida“ von Guiseppe Verdi eröffneten die Stauffersberger Musikanten Ihr Konzert wahrhaft triumphal. So mancher Gast fühlte sich mit Urlaubsgefühlen wohl in die Arena di Verona versetzt, als das Trompeten-Register das Fanfaren – Motiv intonierte. Allerdings nicht mit den sogenannten Aida-Trompeten, die Verdi einst für seine Oper bauen ließ, doch einfach brillant. Von Ägypten, wo Aida ja spielt, ging die musikalische Reise weiter in die Schweiz. Mit dem Stück „Glacier Express“ lässt Komponist Larry Neeck die Schweizer Bergwelt vor dem inneren Auge der Zuhörer vorüberziehen. Hier waren nun besonders Lucia Deil und Marina Fladerer mit ihren Querflöten gefordert, bevor Markus Mayr ein Trompetensolo zum Besten gab. Mit Giacomo Puccinis „Nessun Dorma“ stellen die Musiker einmal mehr ihr klassisches Können unter Beweis, während der bewährte Ansager Dieter Hamm an den britischen Tenor Paul Potts erinnert, der dieses Stück auch außerhalb der Opernszene bekannt machte.

„Tanz der Vampire“ entführt in die Welt des Musicals

Eine Zusammenfassung der musikalischen  Höhepunkte des Musicals „Tanz der Vampire“ von Jim Steinmann bot orchestrale Abschnitte, rasante Rockpassagen und ruhige Passagen, um schließlich furios im finalen „Tanz der Vampire“ zu enden. Es war faszinierend zu beobachten, mit welcher Leichtigkeit die Musiker diese großen Anforderungen meisterten. Und auch hier zeigte sich, dass gerade die orchestralen Teile weniger bekannt waren, während das finale „Total eclipse of the heart“ die Zuhörer von den Plätzen riss.

Andrew Lloyd Webber, der Großmeister des Musicals, war mit dem „Phantom der Oper“ vertreten. Die Stauffersberger Musikanten entführten ihre Gäste in die Unterwelt der Pariser Oper mit den Highlights wie All I Ask of You und The Music of the Night, zogen dabei alle Register ihres Könnens und begeisterten einmal mehr. Kaum noch auf den Sitzen konnten sich dann viele Zuhörer, als Pharell Williams Hit „Happy“ intoniert wurde. Jetzt hatten sich die Musiker Verstärkung geholt: Carolin Adam. Voller Begeisterung interpretierte die 17 – jährige Gymnasiastin des Maria Ward Instituts den Number One Hit und erntete riesigen Applaus für diese Spitzenleistung. Nachdem man die Füße während dieser Darbietung kaum ruhig halten konnte, hatte es der Jazz – Klassiker „Chattanooga Choo Choo“ zunächst nicht ganz leicht, doch so begeisterte Musiker schaffen es auch, ihre Zuhörer wieder auf ein völlig anderes Terrain zu entführen.

„Ich war noch niemals in New York“ weckt Sehnsüchte

Der plötzliche Tod des Ausnahmekünstlers Udo Jürgens verleiht diesem Stück traurige Aktualität, doch gerade deswegen begeben sich viele Gäste – begleitet von der Melodie dieses großen Hits – auf eine Traumreise. „Dieses Lied begleitet mich schon lange. Schön, dass es im Programm geblieben ist!“, flüstert Sybille Schmid und spricht damit sicherlich vielen aus dem Herzen.

„Happy“ auf den Nachhauseweg

Obwohl die Mehrzweckhalle in Adelsried wohl wenig mit dem legendären amerikanischen Jazzclub „Birdland“ zu tun hat, gelingt es den Stauffersberger Musikanten einmal mehr, ihr Publikum in die Welt des Jazz  mitzureißen, bevor es heißt Abschied zu nehmen. Doch so einfach kommen die Musiker nicht davon. Ein begeistertes Publikum fordert mehr! So lassen sie sich ziemlich einfach zu zwei Zugaben überreden, doch nach „Amazing Grace“ (allerdings ohne Dudelsack!) und dem Konzertmarsch „AllgäuLand“ war immer noch nicht Schluss! Nach kurzer Rücksprache mit Dirigentin Gudrun Gastl und Carolin Adam spielten die Stauffersberger Musikanten mit der jungen Sängerin zusammen noch einmal „Happy“ und entließen so ein sichtlich glückliches Publikum auf den Nachhauseweg.

Bild und Text: Ursula Puschak